Selbsterkenntnis im Konfliktmanagement

25. Oktober 2020

Viele Konflikte, welche sich in unserem Alltag ereignen, geschehen, ohne dass wir merken wieso- oder weshalb uns eine Situation gerade so aufregt.

Ein Grund hierfür ist Unklarheit. Unklarheit über uns und über unser Gegenüber.

Warum regt mich dieses Verhalten eigentlich so auf?

Jedem von uns fällt mit Sicherheit eine Situation ein, über die wir uns nahezu immer und immer wieder aufregen. Ein Verhalten bei anderen, dass uns sprichwörtlich aus der Haut fahren lässt.

In den meisten Fällen sind wir dann so sehr damit beschäftigt, die andere Person auf Ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen, diese zu belehren und zu verurteilen, dass wir keinen Platz mehr haben, mit unseren Gedanken einmal bei uns selbst zu schauen.

Dabei liegt es doch auf der Hand, dass es etwas mit uns zu tun hat, schließlich regen wir uns gerade über etwas auf.

Ganz häufig können Menschen im Nachgang an eine Konfliktsituation nicht klar formulieren, was genau sie jetzt so auf die Palme gebracht hat.

Hier liegt ein großes Potenzial. Im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung können wir analysieren, warum uns etwas oder jemand so triggert. Wenn wir Klarheit in Form von Selbsterkenntnis erlangen, haben wir wieder die Möglichkeit, Einfluss auf diese Situationen zu nehmen. Wir gelangen zu einer größeren Selbststeuerungsfähigkeit.

Dafür benötigen wir jedoch die Erkenntnis- und das Verständnis für uns, unsere Gefühle, unsere Emotionen, unsere Werte-, Urteile- und Überzeugungen.

Genauso gilt es unser Gegenüber zu verstehen. Wenn wir wissen, dass unser Gegenüber sich selbst ggf. auch nicht klar ist, können wir ganz anders mit der Situation umgehen.

Wie erlangen wir mehr Selbsterkenntnis?

Aus meiner persönlichen- wie auch beruflichen Erfahrung kann ich sagen, dass uns zwei Wege dabei helfen, uns selbst besser kennen zu lernen.

Zum einen, regelmäßige Reflexion- und Introspektion und zum anderen ein professioneller Austausch.

Dem Grad an Reflexion- und Introspektion sind m.E. Grenzen gesetzt. Ab einem bestimmten Punkt benötigen wir jemanden, der uns neue Blickwinkel uns Perspektiven zeigen kann. Jemand, der uns die Situation aus einer neutralen Sicht zeigt und uns dabei hilft, neue Perspektiven zu erkennen und zuzulassen.

Wie wir im wahrsten Sinne blind manövrieren

In einer Konfliktsituation und der damit verbundenen Dynamik verlieren wir, damit meine ich uns alle, die Orientierung. Es gehört zu den Dynamiken von Konflikten, dass unsere Sichtweise eingeschränkt wird, wir Einzelheiten subjektivieren und vieles was nicht in unsere Sichtweise passt umdeuten.

Das ist normal.

Gemeinsam auf die Suche gehen

Daher ist es mir an dieser Stelle eine Herzensangelegenheit, Sie dazu einzuladen, sich im Sinne von Harmonie-, Zufriedenheit- und wohlwollenden zwischenmenschlichen Kontakten mit sich zu beschäftigen und besser kennen zu lernen 😉

Wenn wir uns selbst gut kennen, können wir anderen auch viel leichter und klarer mitteilen, was gerade bei uns los ist. Das ist bereits ein großer Schritt zu gelungener Kommunikation und ein sehr starkes Mittel für die Konfliktprävention.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine harmonische und erkenntnisreiche Woche.

Beste Grüße

Euer Pierre Alexander Hilbig

Über den Autor

Pierre Alexander Hilbig

Pierre Alexander Hilbing

Seit 2017 bin ich als selbstständiger Coach tätig und darf tagtäglich zu günstigen Wendungen und nachhaltigen Lösungen in herausfordernden Situationen beitragen, sowie Vorträge und Trainings als Dozent geben.